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AUSZUG AUS DER REDE ANLÄSSLICH DER AUSSTELLUNG QUERBLICK

Malerei, Zeichnung, Radierung, Installationen, Objekte, Skulpturen, Photogramme, um nur bei den gängigen Kategorien zu bleiben, unter denen die Arbeiten Katja Egler Streils klassifiziert werden können. Doch mit solch einem Ordnungsbemühen ist wenig über das Eigentliche der Arbeiten ausgesagt. Und doch läßt sich schon an dieser äußerlich formalen Kategorisierung erkennen, dass die Künstlerin über ein ausgesprochen breites Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten verfügt, ja dass sie sich auf den unterschiedlichsten Gebieten beheimatet fühlt und solch eine Vielfältigkeit der schöpferischen Medien sucht.

So unterschiedlich und breitgefächert auch der mediale Transport des künstlerischen Ausdrucksverlangen der Künstlerin ist, so übereinstimmend gleichklingend in ihrer subtilen Wesenshaftigkeit ist die von Egler Streil verwendete Formensprache.

Es sind vorwiegend einfache, doch zutiefst komplexe Formen die wir in ihren Werken antreffen. Formen die in ihrem Innern zu leben scheinen, wobei sehr wohl auch geometrische Grundformen lebendig dicht neben organisch anmutenden Gebilden gruppiert sein können. Es gibt kein stetig wiederkehrendes Prinzip oder Formenspiel in den Arbeiten Egler Streils und doch sind wir geneigt, eine übereinstimmung in der Suche nach Lebensspuren in der buntbreitesten Vielfalt anzunehmen, die der Künstlerin als leitender Lichtstrahl zur schöpferischen Orientierung dienlich ist.

Raum und Farbgebung finden sich harmonisch und zugleich eigenständig ausdrucksstark in das Gesamtgefüge der Arbeiten ein und verdeutlichen den gezielten und doch freien Umgang mit diesen elementaren Gestaltqualitäten.

Es ist nicht das Monströse, das das Interesse der Künstlerin weckt, nicht das spektakulär Kurzlebige, sondern eine Schau des Daseins an sich, die sich von äußerlichkeiten abwendet und in innere Begegnung mündet.

Assoziationen zu fremd wirkenden Wesen und Lebensformen, Zellen, Keimlinge, sich streitende Kräfte, Verschmelzungen, Konflikte, das Repertoire der Künstlerin bietet eine nahezu unüberschaubare Mannigfaltigkeit und eröffnet uns einen Blick in eine nicht bekannte und doch verständliche Welt.

Ein im Glas gefangener Goldfisch, positioniert auf einem alten Mönchsfriedhof, ein gläserner Weg der Federn unter sich erdrückt, zwölf roh gehauene Holzkreuze die die Fenster einer Klosterschule versperren, dies scheinen sehr eindeutige Bilder bestimmter zu vermittelnder Seinszustände und doch lassen sich Eindruck und Wirkung einiger hier beispielhaft angeführten Installationen von Katja Egler Streil nur unzureichend sprachlich fixieren. Es lassen sich ebenso Zeichnungen oder Malereien , wie Photogramme oder Skulpturen finden, in denen die in den Installationen aufleuchtenden Zentren umkreist werden – Einsamkeit, Isolation, Zweifel, Enge, Gewalt könnten hier als Bezugspunkte dienen, ohne Anspruch auf hinlängliche Erschließung der inhaltlichen Werkdimensionen erheben zu wollen.

Und so breit das Spektrum der wahrnehmbaren Lebensformen ist, so weit umspannen auch die gestaltenden Fäden der Katja Egler Streil ihre Schöpfungen und siedeln sich vom Zarten, lieblich Hoffnungsvollen bis hin zum düster dumpfen Gefangenen an.

Dr. Helmut Städter

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